7.3 Change Management (Veränderungsmanagement)
Artikel Mangement
Unter dem Begriff Change Management versteht man die systematische Planung und Steuerung von Veränderungen in einer Organisation, wobei insbesondere psychologische Aspekte auf die vom Wandel Betroffenen z. B. die Beschäftigten berücksichtigt werden. Change Management stellt den Menschen als entscheidenden Faktor in den Mittelpunkt, basierend auf der Erkenntnis, dass Veränderungsvorhaben nur dann nachhaltig erfolgreich verankert werden können, wenn sie von den Betroffenen akzeptiert und "gelebt werden". Es gilt, sie zu gewinnen, zu Beteiligten zu machen.
Ein besonderer Fokus sollte dabei auf der Rolle der Führungskräfte liegen. Sie sind als Bindeglied zwischen der Behördenleitung und den Beschäftigten doppelt gefordert. Einerseits sind sie unter Umständen selbst von der Veränderung betroffen, andererseits sind sie als Promotoren und Multiplikatoren des Wandels gefordert. Wenn Führungskräfte nicht überzeugt sind von dem Vorhaben, wird das Auswirkungen auf die Beschäftigten haben. Führungskräfte sind daher einzubinden und zu unterstützen. Auch die Behördenleitung spielt eine zentrale Rolle. Eine aktive Rolle und die beharrliche Unterstützung während des gesamten Prozesses sind ebenfalls äußerst wichtig für den Erfolg eines Veränderungsvorhabens.
Neben der systematischen organisatorischen Planung, u. a. durch Benennung eines zentralen Ansprechpartners für das Veränderungsmanagement (sog. Change Manager oder auch Change Agents), gilt es insbesondere auch, auftretende Widerstände gegen das Vorhaben zu erkennen und zu überwinden. Eine Veränderung kann bei Betroffenen Neugier und positive Erwartungen auslösen, aber auch Ängste erzeugen. Widerstände gegen eine Veränderung sind normal und nicht automatisch kontraproduktiv - im Gegenteil, sie können auch eine Chance für einen besseren Veränderungserfolg sein.
Im Rahmen eines Veränderungsmanagements können eine Vielzahl von Werkzeugen eingesetzt werden, z. B. aus den Bereichen Kommunikation, Partizipation und Weiterbildung. Als Beispiele seien etwa genannt Kommunikationskonzepte, interne Informationsveranstaltungen und Diskussionsforen, Mitarbeiterbefragungen[1], Workshops, aber auch die Entwicklung eines Leitbildes oder Vorhaben übergreifender Instrumente wie das Ideen- oder Wissensmanagement.
Die Bundesregierung stellt insbesondere Führungskräften der Bundesverwaltung, die Veränderungsprozesse erfolgreich durchführen wollen, hierzu einen anwendungsorientierten Leitfaden[2] zur Verfügung.
Fußnote
[1] Die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung bietet auf ihrer Homepage www.bakoev.bund.de für die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen als Personalentwicklungsinstrument Unterstützungsleistungen an.
[2] Change Management, Anwendungshilfe zu Veränderungsprozessen in der öffentlichen Verwaltung, veröffentlicht unter www.verwaltung-innovativ.de; www.intranet.bund.de oder zu beziehen über Publikationen@bundesregierung.de, Artikelnummer: BMI09345.